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Premium (Pro), Buchholz i.d.N.

Niendorfer Hafen-Spiegel

An der Lübecker Bucht reiht sich heutzutage ein Strandort an den anderen. Neben dem Lübecker Ostseehafen Travemünde ist das rund 15 Kilometer nördlich gelegene Timmendorfer Strand wohl der bekannteste, der im Sommer fest in der Hand der Hamburger Tagesausflügler ist, die die mittlerweile recht mondäne Atmosphäre genießen.
Doch zu Timmendorfer Strand gehört auch der viel ruhigere und familiärere Ortsteil Niendorf, der seit 1954 ein staatlich anerkanntes Seeheilbad ist.
Die Wurzeln reichen zurück bis ins 14. Jahrhundert, als es erstmals als „Nyendorpe“ (Neues Dorf) urkundliche Erwähnung fand. Ursprünglich ein kleines Fischerdorf und angeblich auch einst Versteck des berühmt-berüchtigten Seeräubers Klaus Störtebeker, begann dort 1855 der Tourismus, als der Gastwirt Johann Johannsen vor seinem Logierhaus am Strand zwei Badekarren aufstellte. Zunächst noch misstrauisch beäugt, fand er bald Nachahmer, und allmählich kamen auch noch ein Kurpark und Wanderwege bis hin zu Hemmelsdorfer See hinzu.
Heute gibt es in Niendorf auch noch einen Vogelpark, ein Meerwasser-Hallenbad sowie eine Seebrücke in Form eines Fisches – und natürlich den kleinen Hafen. Ursprünglich hatte Niendorf keinen eigenen Hafen, sondern die Fischer waren gezwungen, bei Sturm Schutz im Travemünder Hafen zu suchen. Ansonsten zogen sie ihre Schiffe auf den Strand, trockneten dort ihre Netze und verkauften auch ihren Fang. So interessant das auch aussah, so entwickelte sich dort natürlich gerade im Sommer ein recht markanter Geruch, der den immer zahlreicher werdenden Touristen nur bedingt gefiel. Also erklärten sich die Fischer bereit, den Strand zu räumen, wenn sie denn endlich ihren eigenen Hafen bekämen, und so wurde 1920 mit dem Bau begonnen, der zwei Jahre später fertig war.
Auch heute noch liegen in der kleinen Marina Fischerboote vor Anker, aber inzwischen sind auch noch Ausflugsboote und Privatyachten hinzugekommen. Gegen Abend, wenn die Geschäftigkeit des Tages abflaut, sitzen dann Touristen und Bootsbesitzer einträchtig in den Restaurants, die aus ehemaligen Bootsschuppen und Lagerhäusern entstanden und genießen beim Blick auf das Wasser die ganz besondere Stimmung.
(Quelle: Homepage des Ortes Niendorf)
Niendorf im Sommer 2016

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