Horst-W.


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Potzblitz! (02)

Blitzen aus dem Blechnapf ... die Agfa-Kapselblitze von Anfang 1900 machten das Blitzen mobil. Nun konnte man mehrere dieser Päckchen, die alles enthielten was für das Zünden jeweils eines Blitzes notwendig war, überall mit hin nehmen. Es gab sie in mehreren Größen für verschiedene Reichweiten, über die "genauen" Werte je nach Platten- oder Filmtyp gab die ausführliche Anleitung Auskunft.

Und wie funktionierte die Sache nun? Das Blitzpulver bestand aus Sicherheitsgründen aus zwei Komponenten. Das eine Pulver befand sich im verschlossenen Blechnapf, das zweite in einem kleinen Glasröhrchen, das zusammen mit  einer Anleitung und einem Streifen Zündpapier mit einem Blechbügel auf dem Deckel des Napfes festgeklemmt war.

Wollte man nun blitzen, dann öffnete man den Blechbügel, fügte den Inhalt des Röhrchens dem Pulver im Napf hinzu, und vermischte die beiden Pulver durch Schütteln. Der Napf diente auch als Abbrenngefäß, dazu konnte er mittels des Blechbügels an einer geeigneten Stelle aufgehängt oder festgeklemmt werden. Dann noch die "Zündschnur" - ein Streifen Salpeterpapier - in die Mischung gesteckt ... und fertig.

Bei all dem hatte man hoffentlich die Sicherheitshinweise bedacht: Entfernen aller brennbaren Gegenstände aus der Reichweite des Blitzes, bei Aufhängen an der Wand den Bereich großflächig mit einer Schutzunterlage versehen ... der Blitz erreichte beim Abbrennen immerhin eine Höhe von bis zu 1 m und einen Durchmesser von 30 bis 40 cm! Wie bei allen Pulverblitzen war da größte Vorsicht geboten, wollte man danach nicht Besuch von der Feuerwehr bekommen …

(Eig. Sammlung)

Potzblitz! (01)
Potzblitz! (01)
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