Lubeca


Premium (Pro), Buchholz i.d.N.

Versailles des Nordens

Das Schloss Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern kann auf eine lange und ziemlich bewegte Geschichte zurückblicken. Ab 1731 lediglich als Jagdhaus errichtet, wurde es in den folgenden Jahrzehnten nach dem Vorbild des französischen Königsschlosses Versailles immer weiter aus- und umgebaut und war von 1763 bis 1837 die Hauptresidenz der Herzöge von Mecklenburg-Vorpommern. Dann wurde der herzögliche Hof nach Schwerin verlegt, und das Schloss wurde nur noch als Sommersitz genutzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Schloss Ludwigslust zunächst die örtliche Kommandantur der Roten Armee, anschließend saß dort die Kreisverwaltung. 1986 dann wurden umfangreiche Baumaßnahmen unternommen, damit einzelne Räume der Öffentlichkeit als „Museum für höfische Kunst und Wohnkultur“ wieder zugänglich gemacht werden konnte. Nach der Wende wurde das Ludwigsluster Schloss in mehreren Bauabschnitten auch mit EU-Mitteln saniert und ist heute eine Außenstelle des Staatlichen Museums Schwerin, die jährlich unzählige Besucher anzieht.

Diese können dort im Innern u.a. eine echte Rarität bestaunen, nämlich den Ludwigsluster Carton. Während die Barockfassade mit klassizistischen Elementen und die ausgedehnten Gartenanlagen für einen gewissen Wohlstand des Bauherren Friedrich (der Fromme) sprach, war dieser in Wahrheit doch so knapp bei Kasse, dass er sich die damals üblichen edlen Baumaterialien wie Marmor, besondere Hölzer und Porzellan nicht in größerem Umfang leisten konnte. Deshalb stellte die Hofbildwerkstatt aus alten Akten und sonstigen Papierresten Pappmaché her, das in Form gebracht, bemalt und mit einer Schutzschicht überzogen wurde. So entstand fast die gesamte Innenausstattung von den Stuckdecken über Lampen und Dekorelemente bis hin zu Skulpturen aus diesem Ludwigsluster Carton, und das Projekt war so erfolgreich, dass die daraufhin gegründete Ludwigsluster Carton-Fabrique ihre Erzeugnisse sogar ins Ausland exportierte. Ideen muss man haben…

Da wir nach einem langen Ausflugstag allerdings erst recht spät am Schloss eintrafen, konnten wir uns das Innere nicht mehr ansehen und begnügten uns deshalb mit einem Rundgang um das Bassin genannte große Wasserbecken, das aus immer neuen Blickwinkeln wunderbare Spiegelungen der großzügigen Schlossanlage lieferte – und das alles im Schein der langsam untergehenden Sonne.
(Quelle: Wikipedia)

Ludwigslust im Februar 2019
Noch zwei weitere Spiegel-Impressionen:

Ungewöhnlich
Ungewöhnlich
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KaskadenSpiegel
KaskadenSpiegel
Lubeca

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